Yes, Europa war krank. Die Weiber dort schmissen dir ihren getragenen Slip auf die Bühne, wenn du sie dazu aufforderst. Wer darauf stand, ne? Colsons Ding war es jetzt nicht unbedingt, aber jedem das Seine. Während Colsons Ohren also schon beinahe zu bluten begannen - dies war zumindest seine Vermutung - schaukelten die Mädels sich gegenseitig hoch. Er beschloss, es aus zu sitzen, fuhr sich einmal durch die Haare, leckte sich über die Unterlippe und schob die Hände in die Hosentaschen. OH-MEIN-GOTT, wie heiß! Mpf. Ok, das war schwerer als gedacht. Sein Fluchtversuch klappte eher so mittel. Das hysterische erste Mädel, dessen Name irgendwie nicht bis zu ihm durchgedrungen war wollte ein Autogramm. Am liebsten auf die Titten 'hihi'. Er warf einen Blick auf ihren Vorbau und bezweifelte in Gedanken, dass THE GUNNER auf diesen Mini-Dingern Platz fand. Sie wollte es dann doch woanders, konnte sich aber nicht entscheiden und während sie nach etwas suchte, worauf er unterschreiben konnte, teilte sie ihm ihren Instagram-Nick mit. Aha. Endlich mischte sich jemand ein, begann, die Mädels zu stoppen. Jacky, die ihn anlächelte, griff nach seinem Arm, schob ihn an sich vorbei in einen Raum, der nach einem Besprechungszimmer aussah. Eine Reihe Tische stand mitten im Raum, einige Stühle waren fein säuberlich ran geschoben worden. Doch bevor er sich weiter ein Bild von dem Raum machen konnte, hörte er Jackys Stimme hinter sich.
Sie hatte diesen hysterischen Dingern doch nicht gerade gesteckt, dass er Jobs zu vergeben hatte, oder? Er drehte sich zu ihr um und sah sie beunruhigt an und zu seiner Bestätigung ging es auch direkt los. Zum anfassen? Er kam wohl ganz schön... notgeil rüber? Schwer zu sagen. Vielleicht sollte er seine Hände wirklich mal bei sich behalten, aber warum sollte er die wirklich hübschen Frauen nicht anfassen? Das ging nur, wenn man berühmt war. Als Nobody kriegte man höchstens eine gewischt, nicht als The Gunner, da griffen die Weiber nach seiner Hand und drückten sie gegen ihre Titten, ihre Ärsche oder an Körperteile ihrer Wahl - gerne auch mal seiner Wahl. Jedenfalls klärte Jacky das Ganze gerade wie ein Boss, was ihn anerkennend nicken ließ. Ein bisschen beruhigt drehte er sich wieder dem Raum zu und sah eine Couch, die ihm zuvor nicht aufgefallen war. Das war mal ein Besprechungsraum nach seinem Geschmack. Er setzte sich auf die Couch, lehnte sich zurück und sah sich schweigend um, wie man das halt so machte. An den Wänden hingen diverse Cover von diversen Hochglanz-Magazinen vermutlich mit Mädchen dieser Agentur auf dem Cover - war ja nahe liegend.

Die Tür ging zu und es wurden Worte an ihn gerichtet, weshalb Colson sich auf der Couch sitzend zu Jacky umdrehte. "Colson. Und nein, solltest du nicht." Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Das erste Mal, dass er das hier in der Agentur hin kriegte. Zuvor war er einfach zu überfahren gewesen. Er beobachtete sie einen Moment schweigend, sah dann auf, als sie Kyles Namen nannte. "Meinte er das also?" fragte er nur wage. Hatte sein Kumpel sowas echt gesagt? Und wollte er das für sich selbst oder für Colson? Er lehnte sich nachdenklich zurück, fummelte an etwas zwischen seinen Fingern herum, was gar nicht vorhanden war und nickte auf ihre Frage hin. "Das ist mir klar. Ich will auch keine Nutten, die krieg ich auch so" antwortete er schließlich und seufzte.
"Nun, Jacky.." Er sah sie an. "Anfassen schön und gut, primär geht es aber darum, dass ich Mädels brauche, die sich nicht anstellen, wenn sie vor eine Kamera sollen, die sich.." nachdenklich kratzte er sich am Unterarm, fuhr dann fort, "..natürlich vor einer Kamera bewegen und auch mit ein bisschen weniger Klamotten auskommen. Es geht um ein paar Promobilder. Instagram oder vielleicht Facebook. Später vielleicht mal um ein Albumcover oder so." Er betrachtete sie einen Moment. "Mein Budget ist aktuell noch etwas begrenzt. Ich komme gerade von einer Europatour zurück, bei der ich als Vorband dabei sein durfte und ich habe erst seit Anfang Juli eine Plattenfirma." erklärte er direkt. Ja, er wollte da offen sein und nicht das blaue vom Himmel versprechen, das war nicht seine Art.